Schottland Glenfinnan Viadukt

Der fünfte Tag in Schottland – unspektakulär

Der heutige Tag verlief sehr ruhig. Als Strecke hatten wir erst eine kurze Überfahrt mit der Fähre von der Isle of Mull auf das Festland bei Kilchoan und anschließend den ersten Teil der Durchquerung Schottlands von West nach Ost vor uns. Die Fahrt war jedoch sehr reizvoll. Die gewählte Route verlief von Kilchoan bis Fort William vor allem über einspurige Küstenstraßen mit sehr abwechslungsreicher Landschaft. Und noch immer begegneten uns viele Schafe direkt neben der Straße.

Schottland Küstenlandschaft

Ach ja, eine kleine Besonderheit hatte der Tag doch zu bieten: Nachdem der Tag mit strahlendem Sonnenschein begonnen hatte, überholte uns am frühen Morgen ein breites Wolkenband, so dass der heutige Tag ein für Schottland scheinbar üblicheres Wetter zeigte.

Burgen und Schlösser gab es auf dieser Tour kaum zu sehen. Nur ab und zu blinzelte ein kleines „Castle“, meist in Privatbesitz, durch die Bäume. Hier das Glenborrodale Castle.

Schottland, Glenborrodale Castle

Und auch die obligatorische Telefonzelle mitten in der Landschaft gab es häufiger zu sehen, ebenso wie die romantischen Steinbrücken.

Schottland Telefonzelle

Schottland Steinbrücke

Ein besonderes Ziel hatten wir aber doch auf der heutigen Etappe: das Glenfinnan Viadukt – dieses ist durch den Kinofilm Harry Potter berühmt geworden. Der Blick von unten wirkt dabei sehr majestätisch, wobei der Blick von oben auf das Viadukt halt einen gewissen Wiedererkennungseffekt bietet. Das Viadukt ist 380 Meter lang und hat 21 Bögen, von denen der höchste 30 Meter hoch ist. Das besondere an dem Viadukt ist, dass es gebogen ist, da es den Höhenzügen am Fluss Finnan folgt.

Schottland Glenfinnan Viadukt

Schottland, Glenfinnan Viadukt

Unsere weitere Reise führte vom Glenfinnan Viadukt Richtung Osten, vorbei am höchsten Berg Schottlands, dem Ben Nevis, vorbei auch an verschiedenen Seen und Flüssen wie Loch Eil, River Spean (der gerade kaum Wasser führte) und Loch Laggan. Die Straßen sind ab hier bereits wieder komplett zweispurig und gut befahrbar – wenn auch immer noch auf der falschen (der linken) Seite.

Die Landschaft ist auch hier sehr vielfältig und die Strecken sind auf den Landkarten sogar als „romantisch“ beschrieben. Tatsache ist jedoch, dass die Straßen links und rechts ständig von sehr hohem Gebüsch und Bäumen gesäumt werden, so dass von der Landschaft kaum etwas zu sehen ist. Ärgerlich ist auch, dass auch kurze Halts nicht möglich sind, da dafür schlichtweg die Möglichkeiten fehlen, und auch Seitenstraßen sind kaum vorhanden.

Dadurch geht die Reise plötzlich viel schneller voran. Uns wäre eine etwas langsamere, aber dafür kurzweiligere Fahrt, wie wir sie von der Küste her kennen lernen konnten, jedoch sehr viel lieber gewesen.

Durch die zügige Fahrweise kamen wir früher als erwartet in unserer Zielregion, dem Cairngorms Nationalpark, an. Dadurch blieb dann auch noch Zeit für einen weiteren Besuch einer Whiskey-Brennerei. Die Dalwhinnie Distillery brennt einen sehr milden Whiskey. Eine Besonderheit dieser Brennerei ist die geringe Alkoholverdunstung während der Lagerung. Aufgrund der kalten Temperaturen in diesem Teil Schottlands verlieren die Whiskeyfässer nur etwa 1{47ec3dc1fd2b9886d8a7dd0abe9255516410e25e78dd243229151d1161d4b311} Alkohol pro Jahr, im Gegensatz zu der doppelten Menge bei den meisten anderen Destillerien.

Schottland Dalwhinnie Distillery

Schottland Dalwhinnie Distillery

Nach diesem hochprozentigen Besuch machten wir uns auf, durch den Cairngorms Nationalpark nach Newtonmore, wo wir übernachten werden.

Schottland Cairngorms National Park

 

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